Maculelê ist eine Mischung aus Tanz und Stockkampf. Die Stöcke symbolisieren die Messer, mit denen die schwarzen Sklaven auf den Plantagen das Zuckerrohr
geerntet haben. Manchmal werden anstatt der Stöcke auch Macheten verwendet.
Über die Entstehung gibt es verschiedene Annahmen.
Einige sagen, dass die Maculelê in Santo Amaro, Bahia aus traditionellen Tänzen entstand, um den Kampf der Sklaven gegen die Aufseher zu zeigen.
Eine andere Geschichte besagt, dass der Tanz den Kampf des entflohenen Sklaven Maculelê darstellt.
Dieser war auf seiner Flucht von einem indigenen Stamm im Regenwald aufgenommen worden. Allerdings durfte er als Fremder nicht an allen Aktivitäten des Stammes teilnehmen. So blieb Maculelê als
alle Mitglieder des Stammes auf der Jagd waren, alleine im Dorf zurück. Als dieses von einem feindlichen indigenen Stamm angegriffen wurde, hat Maculelê, nur mit zwei Stöcken bewaffnet,
erfolgreich das Dorf alleine gegen den Angriff verteidigt. Der »Stocktanz« symbolisiert den Kampf von Maculelê gegen seine Angreifer.
Die Bewahrung der Maculelê ist einem einfachen Arbeiter, Popó, in Santo Amaro zu verdanken. Popó do Maculelê bildete zusammen mit seinen Söhne, Neffen sowie weiteren Schwarzen
eine Gruppe, die zu Ehren der Stadtpatronin »Nossa Senhora da Purificação« am 2. Februar traditionell Maculelê vorführte.
Popo war Ende des 19. Jhdt. eigentlich Führer eines Eselskarrens. Zu dieser Zeit führte durch die Stadt Santo Amaro eine durch Eselskarren betriebene Bahnlinie, genannt Trilhos Urbanos. Diese
Linie war lange Zeit in Markenzeichen dieser Stadt, bis sie in den 50 Jahren des 20. Jhdt. eingestellt wurde.