Innerhalb von Abadá Capoeira werden verschiedene Arten des Capoeira-Spiels gepflegt, die die Spieler vor unterschiedlichen Herausforderungen stellen und gleichzeitig für die Vielfalt von Capoeira stehen. Die wichtigsten Spielarten sind folgende:
São Bento do Abadá – ist eine schnelles, zupackendes Spiel, das schnelle Reflexe und Zielgerichtetheit erfordert. Von allen Spielarten am leichtesten als Kampf erkennbar, zeichnet sich dieser Rythmus durch Abfolgen vielfältiger Tritte, Kreativität und schnelIe Reaktion in einem explosiven Dialog von Fragen und Antworten aus. Die kämpferische Atmosphäre wird hierbei besonders von der Musik unterstrichen.
Benguela – ist eine ruhigere, ausdruckvolle Capoeira-Spielart, die Erfahrung und technische Vollkommenheit bei den Spielern voraussetzt, da sie auf ein schönes und zugleich listiges Spiel hinauslaufen soll. Das Ziel ist –in einer Art Schachspiel - offene Stellen des Gegenspielers mit Tritten aufzuzeigen, die, ohne das Spiel zu unterbrechen, in die nächste Bewegung übergehen. Hierfür ist viel Geschicklichkeit in den Bewegungen vor allem auf dem Boden, auch und auf den Händen oder Kopf, erforderlich.
Angola ist ein listiges, trickreiches Capoeira-Spiel - ein Kampf der als Spaß verkleidet wird und sehr gefährlich werden kann. Basierend auf einem langsamen Rhythmus, der vom lamentierenden Gesang der „Ladainhas“ eingeleitet wird, verlangt ein Angola-Spiel den „Capoeiristas“ einen starken körperlichen Ausdruck ab. Diese versuchen wie Cobra-Schlangen sich mal groß, sich mal klein gegenüber dem Gegner zu präsentieren, um im unerwarteten Moment einen giftigen Angriff zu versetzen. Die versöhnlich aussehenden Unterbrechungen durch einen Spieler („chamadas“) werden genutzt, um den Gegner in die Irre zu führen, oder ihn besser zu studieren, um anschließend ihn listig in die Enge zu führen. Bei dieser Spielart sind Geduld, Kaschieren und Überraschung fundamentale Waffen.
Siriuna ist ein akrobatisches Spiel, das vom Rythmus ohne Gesang getragen wird und einem hohen Maß an Technik und Körperbeherrschung voraussetzt. Der Legende nach hat sich Mestre Bimba von der Schönheit des Gesangs des Iuna-Vogels inspirieren lassen, als er das Spiel entwickelte. Diese Schönheit soll sich natürlich in den vielfältigen und akrobatischen Bewegungen zeigen, mit den die Capoeristas ihre Flexibilität, Körperkontrolle und Technik in einem fließenden und vielfältigen Spiel unter Beweis stellen, das zwar Angriffe kennt, jedoch niemals unterbrochen wird und spektakulär erscheint.